Die von Michael Thonet perfektionierte Bugholztechnik war eine der Inspirationsquellen für Marcel Breuers Experimente mit gebogenem Stahlrohr. Aus dieser Idee entstand das vierteilige Satztischset B 9. Die kleinen Tische sind auf vielfältige Art einsetzbar – als Beistelltisch in Sitzgruppen, als praktische Ablage oder als perfekter Platz für eine Vase mit frischen Blumen. Nach Gebrauch kann man sie platzsparend untereinander schieben. Die Besonderheit dieses Programms liegt in seiner funktionalen Schlichtheit – die Satztische bestehen lediglich aus verchromtem, gebogenem Stahlrohr und rechteckigen Platten.
Während seiner Zeit am Bauhaus experimentierte Marcel Breuer mit Stahl und Stahlrohr, einem damals für Möbel neuen, vielversprechenden Werkstoff. Der enge Austausch mit dem Flugzeugbauer Junkers in Dessau beschleunigte den Entwicklungsprozess. Zu seinen ersten Entwürfen gehörten die Satztische B 9 sowie verschiedene Regale und Beistellmöbel. Bereits der Thonet-Steckkartenkatalog von 1930/31 enthielt das komplette Sortiment. Breuer entwarf die Satztische B 9 ursprünglich für die Kantine des Dessauer Bauhaus-Gebäudes. Auch in den Studentenapartments und den Meisterhäusern von Walter Gropius wurden die vielseitigen Tischchen eingesetzt.