Hallo, mein Name ist Josephine Rais und ich bin Künstlerin aus Berlin. Gemeinsam mit meinem Partner Daniel Stuhlpfarrer (Type- und Grafikdesigner) und unseren beiden Katern Cheddar und Mayo bin ich erst kürzlich in einen wunderschönen Altbau gezogen. Neben Wandvertäfelungen und Holzdielenböden hat unsere Vormieterin glücklicherweise wunderschöne Jugendstil-Deckenmalereien entdeckt und freigelegt. Ich bin ein großer Fan von Altbauwohnungen, und auch wenn man einige Abstriche machen muss, was zum Beispiel die Wandbeschaffenheit oder ebene Fußböden angeht, würde ich sie immer einem Neubau vorziehen. Tatsächlich ziehen mich diese kleinen Makel an, denn ich finde, dass sie einer Wohnung erst ihren eigenen Charakter verleihen.
Aber jetzt ein bisschen mehr zu uns: Daniel und ich sind beide selbstständig und arbeiten ca. zu 50 % in unseren Studios und zu 50 % von zu Hause. Daher war es für uns besonders wichtig, unsere vier Wände so zu gestalten, dass sie sowohl Inspiration als auch Rückzugsort sein können. Wie meine Arbeit schon verrät, liebe ich Farben, insbesondere mag ich es, viele unterschiedliche Farben miteinander in Einklang zu bringen oder eine bestimmte Farbe gezielt zu akzentuieren. Während Daniel Ecken und Kanten bevorzugt, begeistern mich organische, weiche Formen. Daher findet sich in unserer Wohnung ein bunter Kompromiss aus beidem.
Durch mein Studium und die Selbstständigkeit arbeite ich sehr gerne multidisziplinär. Meine neueste Errungenschaft ist eine sogenannte Tufting-Gun, mit der ich selbst Teppiche herstelle, die aktuell unsere komplette Wohnung dekorieren. Da wir beide kreative Berufe ausüben und auch unser Umfeld hauptsächlich aus Künstler:innen und Designer:innen besteht, legen wir viel Wert auf Kunst und Design. Ich glaube, eine der größeren Herausforderungen war es, unsere Wohnung gleichzeitig ansprechend für unsere Kater zu gestalten und ihnen ausreichend Möglichkeiten zu bieten, ihre Krallen zu schärfen. ;)
Licht, Persönlichkeit und Liebe zum Detail. Ich liebe helle, lichtdurchflutete Räume. Daher habe ich bei unserer Wohnung besonders darauf geachtet, viel Licht in die Räumlichkeiten zu lassen. Das hängt natürlich nur bedingt von der Einrichtung ab, aber durch hellere Möbel und Textilen kann man dunklere Räume mit wenig Licht dennoch freundlich gestalten. Am wichtigsten ist mir jedoch, dass eine Wohnung Persönlichkeit hat. Unsere Wohnung ist eine Kombination aus zeitlosen Klassikern, moderner Popkultur und auch etwas Kitsch. Ich sammle schon sehr lange Möbel und Deko-Artikel, die ich in Second-Hand- Läden, auf Flohmärkten und bei eBay-Kleinanzeigen finde, und kombiniere sie mit Designklassikern. Mir ist es wichtig, dass mein Zuhause widerspiegelt, womit ich mich selbst identifizieren kann. Daher findet man in unseren vier Wänden Werke von Künstler:innen, die mich inspirieren, Möbel die hochwertig und funktional sind, viele Pflanzen und vor allem bunte Farben. Ich achte auf gute Qualität, Langlebigkeit und Funktionalität. Außerdem finde ich es toll, gebrauchte Dinge zu kaufen, die jemand anderes nicht mehr braucht, was wiederum gute Qualität voraussetzt. Mir gefällt die Vorstellung, dass ein Möbelstück einmal Teil einer anderen Geschichte war. Und schließlich hege ich eine große Liebe für kleine Dinge. Ob Skulpturen, Figuren, Kerzen und Kerzenständer, Schalen und Leuchten: Ich würde am liebsten alle haben! Kleinigkeiten sind für mich oft der entscheidende Unterschied, der etwas Gewöhnliches besonders macht.
In meiner Studienzeit. Ich habe Produktgestaltung an der Hochschule für Gestaltung in Schwäbisch Gmünd studiert. An dieser Hochschule sind die Einflüsse des Bauhauses und der ehemaligen Hochschule für Gestaltung in Ulm prägend für die Lehrauffassung. Ich habe mich schon damals in die Arbeit von Marcel Breuer verliebt und mir war klar, dass ich irgendwann diese Stühle haben möchte.
Unsere Selbstständigkeit bietet uns viel Flexibilität, insbesondere bei der Wahl des Arbeitsplatzes. Daher haben wir seit der Pandemie viel von zu Hause aus gearbeitet. Da unser Esszimmer zeitgleich unser Homeoffice ist, haben wir nach einer Lösung gesucht, die sowohl wohnlich als auch komfortabel ist. Wir haben uns für den S 32 entschieden, da er in unseren Augen beide Aspekte perfekt verkörpert.
Das Regal B 22 A. Ich koche sehr, sehr gerne und habe kürzlich begonnen, Kochbücher zu sammeln. Für diese und die Arbeiten von Daniel brauchen wir noch einen geeigneten Platz, an dem sie auch gut zur Geltung kommen. Für die Zukunft wünschen wir uns ein vom Wohnraum getrenntes Homeoffice und können uns darin den Schreibtisch S 285 sehr gut vorstellen. Aber bis dahin ist noch etwas Zeit. :-)
© Photos: Daniel Stuhlpfarrer, Delia Baum